SALON BINÄR

R.h.y.t.h.m. S.e.c.t.i.o.n. S.a.l.o.n. B.i.n.ä.r. ist eine digitale Galerie im öffentlichen Raum, die den Künstler*innen die Möglichkeit gibt, gesehen zu werden und Betrachter*innen dazu einlädt an der Entwicklung digitaler Kunst teilzunehmen. Kunst öffnet sich dem Publikum und sogar auch jenem Publikum, das nicht in das Museum kommt.

R.H.Y.T.H.M. S.E.C.T.I.O.N. S.A.L.O.N. B.I.N.Ä.R. IS A DIGITAL GALLERY IN PUBLIC SPACE THAT GIVES ARTISTS THE OPPORTUNITY TO BE SEEN AND INVITES VIEWERS TO PARTICIPATE IN THE DEVELOPMENT OF DIGITAL ART. ART OPENS ITSELF TO THE PUBLIC AND EVEN TO THE PUBLIC THAT DOES NOT COME TO THE MUSEUM.

R.h.y.t.h.m. S.e.c.t.i.o.n. S.a.l.o.n. B.i.n.ä.r. ist ein nachhaltiges Projekt, denn es werden keine Ressourcen verbraucht, das Projekt nutzt die vorhandenen Bildschirme des öffentlichen Stadtraumes.

R.H.Y.T.H.M. S.E.C.T.I.O.N. S.A.L.O.N. B.I.N.Ä.R. IS A SUSTAINABLE PROJECT, BECAUSE NO RESOURCES ARE CONSUMED, THE PROJECT USES THE EXISTING SCREENS OF THE PUBLIC URBAN SPACE.

Die digitale Galerie. R.h.y.t.h.m. S.e.c.t.i.o.n. S.a.l.o.n. B.i.n.ä.r. wird Kunst für Besucher*innen sichtbar machen, indem digital geschaffene Werke der Künstler*innen auf Bildschirmen im öffentlichen Stadtraum gezeigt werden.

THE DIGITAL GALLERY. R.H.Y.T.H.M. S.E.C.T.I.O.N. S.A.L.O.N. B.I.N.Ä.R. WILL MAKE ART VISIBLE TO VISITORS BY DISPLAYING DIGITALLY CREATED WORKS BY THE ARTISTS ON SCREENS IN THE PUBLIC URBAN SPACE.


M . . C E V A H İ R . A K B A Ş

M. CEVAHİR AKBAŞ

M . . C E V A H İ R . A K B A Ş offenbart als Fotograf seine Erfahrungen des Jägerlebens, die er während seiner Zeit in der Natur und seiner Konfrontation mit dieser Identität seines Vaters zum ersten Mal erlebt hat, obwohl er eigentlich nach Antworten auf viele unbeantwortete Fragen über die Verbindung zwischen ihm und seinem Vater sucht.

M . . C E V A H İ R . A K B A Ş , AS A PHOTOGRAPHER, REVEALS HIS EXPERIENCE OF THE HUNTER LIFE DURING HIS TIME SPENT IN NATURE AND HIS CONFRONTATION WITH THIS IDENTITY THAT HIS FATHER WITNESSED FOR THE FIRST TIME, WHILE ACTUALLY LOOKING FOR ANSWERS TO MANY UNANSWERED QUESTIONS ABOUT THE BOND BETWEEN HIM AND HIS FATHER.


E K İ N . Ç E K İ Ç

Das Hippodrom von Veliefendi in İstanbul, das jeder kennt, aber von der Mehrheit außer den Fans von Pferderennen vernachlässigt wird, ist ein Ort, der fast an dem Tag stecken geblieben ist, an dem er gebaut wurde. Während ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass die Leute, die dorthin gehen, lieber ungesehen sein wollen. Folglich ist der Ort sogar von der Zeit selbst irgendwie vergessen. Der Grund, warum die Leute nicht gesehen werden wollen, ist genau der, warum sie dort sind. Sie gehen dorthin, um einen Mantel der Unsichtbarkeit zu tragen, um sich den Erwartungen und Verantwortlichkeiten ihres normalen Lebens zu entziehen und ein zweites Leben in Einheit mit den Pferden zu führen. Während der Rennsport dazu neigt, die Wunden zu heilen, die den Menschen durch ihre Verpflichtungen zugefügt wurden, schafft er für die Pferde ein obligatorisches Leben und fügt ihnen Wunden zu, die dann im Pferdekrankenhaus behandelt werden.

THE HIPPODROME OF VELIEFENDI IN İSTANBUL, KNOWN BY EVERYONE BUT NEGLECTED BY THE MAJORITY EXCEPT THE HORSE RACING FANS, IS A PLACE THAT IS ALMOST STUCK IN THE DAY IT WAS BUILT. WHILE THINKING ABOUT THIS, I REALIZED THAT PEOPLE WHO GO THERE WOULD RATHER PREFER TO BE UNSEEN. SO CONSEQUENTLY, THE PLACE IS SOMEHOW FORGOTTEN EVEN BY THE TIME ITSELF. THE REASON PEOPLE DO NOT WANT TO BE SEEN IS EXACTLY WHY THEY ARE THERE. THEY GO THERE TO WEAR A CLOAK OF INVISIBILITY IN ORDER TO EVADE THE EXPECTATIONS AND RESPONSIBILITIES OF THEIR REGULAR LIVES, AND LEAD A SECOND LIFE IN UNITY WITH THE HORSES. WHILE RACING TENDS TO HEAL PEOPLE’S WOUNDS INFLICTED BY THEIR OBLIGATIONS, IT CREATES AN OBLIGATORY LIFE FOR THE HORSES, INFLICTING WOUNDS ON THEM, WHICH ARE THEN TREATED IN THE HORSEPITAL.


D A I L Y D O S A G E . 2 4

T H O M A S . R I E G E R

Wir leben in einer Welt des Glatten, des Positiven, des Schmutzlosen, des Schönen, der Standards.
Wir leben in Räumen des immer wieder Gleichen.
Fußgängerzonen, Shopping-Malls, Popsongs, Urlaubsreisen, Sneakers, Netflix-Serien und alle anderen Konformismen.

WE LIVE IN A WORLD WITHOUT CORNERS AND EDGES. A WORLD OF SMOOTHNESS, POSITIVITY, NEATNESS AND STANDARDS.
WE LIVE IN SPACES OF MONOTONY: PEDESTRIAN ZONES, SHOPPING MALLS, POP SONGS, HOLIDAY TRIPS, SNEAKERS, NETFLIX SHOWS AND OTHER CONFORMISM.

Nach Heraklit ist der Krieg der Vater aller Dinge, heißt verkürzt erklärt, ohne Böses kein Gutes. Auch für Hans-Georg Gadamer ist die Negativität wesentlich für die Kunst. Erfahrung ohne Negativität ist nicht möglich.

ACCORDING TO HERACLITUS “WAR IS THE FATHER OF ALL THINGS”, MEANING, WITHOUT EVIL THERE IS NO GOOD. FOR HANS-GEORG GADAMER, TOO, NEGATIVITY IS ESSENTIAL FOR ART. EXPERIENCE WITHOUT NEGATIVITY IS NOT POSSIBLE.

Mit unseren Arbeiten wollen wir Widerstand leisten, gegen allgemeine Sehgewohnheiten und Sinneserwartungen, die sich überlegen geben.
Dem Raum die Glätte nehmen, mit Verletzungen, Schmutz und Disaster eine Negativität erzeugen, um das ewig Gleiche, Vertraute und Gewohnte zu hinterfragen, damit Erfahrung möglich wird, um authentisch zu werden.

WITH OUR WORKS WE WANT TO RESIST GENERAL VIEWING HABITS AND SENSORY EXPECTATIONS THAT CONSIDER THEMSELVES SUPERIOR. WITHDRAWING THE SMOOTHNESS OF THE SPACE, CREATING NEGATIVITY WITH INJURIES, DIRT AND DISASTER IN ORDER TO QUESTION THE ETERNALLY SAME, FAMILIAR AND ACCUSTOMED. THIS WAY, EXPERIENCE BECOMES POSSIBLE AND AUTHENTICITY IS RESTORED.


B E K İ R . D İ N D A R

B E K İ R . D İ N D A R , produziert Arbeiten, die soziale, politische und ökologische Themen berühren, indem er sich auf das kollektive und individuelle Gedächtnis konzentriert. Er beobachtet die Auswirkungen der repressiven Maßnahmen, die während der Pandemie ergriffen wurden und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft mit der Studie Covid Show ungewiss sind. Er hält die visuelle Erinnerung an die dramatischen und tragikomischen Momente, die die Pandemie der Geschichte hinterlassen hat, fest.

B E K İ R . D İ N D A R, PRODUCES WORKS THAT TOUCH ON SOCIAL, POLITICAL AND ECOLOGICAL ISSUES BY FOCUSING ON COLLECTIVE AND INDIVIDUAL MEMORY, OBSERVES THE EFFECTS OF THE REPRESSIVE MEASURES TAKEN DURING THE PANDEMIC PROCESS AND THE RESULTS OF WHICH ARE UNCERTAIN, ON THE SOCIETY WITH THE COVID SHOW STUDY AND KEEPS THE VISUAL MEMORY OF THE DRAMATIC AND TRAGICOMIC MOMENTS THAT THE PANDEMIC HAS LEFT TO HISTORY.


D A N I E L . G E I G E R

Digitale Malerei

DIGITAL PAINTING

Bildschirme bzw. Endgeräte die mit digitalen Inhalten bespielt werden, sind in unserem Alltag, sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum omnipräsent. Das Smartphone in der Hosentasche, der Fernseher oder Computer zuhause, die Werbemonitore im Nahverkehr. Längst sind die prominenten Flächen von digitalen Endgeräten besetzt. An der Wand im Wohnzimmer hängt oft keine Leinwand sondern ein in Form und Format nicht unähnlicher Smart TV.

SCREENS AND DEVICES THAT DISPLAY DIGITAL CONTENT ARE OMNIPRESENT IN OUR EVERYDAY LIVES, BOTH IN PRIVATE AND IN PUBLIC SPACES. THE SMARTPHONE IN YOUR POCKET, THE TELEVISION OR COMPUTER AT HOME, THE ADVERTISING MONITORS IN PUBLIC TRANSPORT. PROMINENT AREAS HAVE LONG BEEN OCCUPIED BY DIGITAL DEVICES. ON THE WALL IN THE LIVING ROOM OFTEN HANGS NOT A CANVAS BUT A SMART TV, NOT DISSIMILAR IN SHAPE AND FORMAT.

Für einen Maler liegt da natürlich der Wunsch nahe, diese Flächen (bzw. Geräte) mit Malerei zu bespielen, digitale Arbeiten zu schaffen die unmittelbar für das Endgerät konzeptioniert sind auf dem sie angezeigt werden.

FOR A PAINTER, THE DESIRE TO PAINT ON THESE SURFACES (OR DEVICES) IS OBVIOUS, TO CREATE DIGITAL WORKS THAT ARE DESIGNED DIRECTLY FOR THE DEVICE ON WHICH THEY ARE DISPLAYED.

Digitale Inhalte, endlose Bilderfluten flimmern über unsere Bildschirme. Es mag uns alltäglich vorkommen auf diesen ein Foto eines Gemäldes zu betrachten, wird der Bildschirm jedoch selbst zum Bildträger für digitale Malerei kann das radikal mit unseren Sehgewohnheiten brechen. Ob ein Fernsehbildschirm in einer Ausstellung oder Infobildschirm in der U-Bahn, zeigt der Monitor ein digitales Gemälde (und somit auch kein bewegtes Bild) sorgt das bei so manchem Betrachter für Irritation.
Gerät defekt !?

DIGITAL CONTENT, ENDLESS FLOODS OF IMAGES FLICKER ACROSS OUR SCREENS. IT MAY SEEM COMMONPLACE TO US TO LOOK AT A PHOTO OF A PAINTING, BUT IF THE SCREEN ITSELF BECOMES THE IMAGE CARRIER FOR DIGITAL PAINTING, IT CAN RADICALLY BREAK WITH OUR VIEWING HABITS. WHETHER IT’S A TV SCREEN IN AN EXHIBITION OR AN INFO SCREEN IN THE SUBWAY, IF THE MONITOR SHOWS A DIGITAL PAINTING (AND THUS NO MOVING IMAGE), SOME VIEWERS WILL BE IRRITATED.
DEVICE DEFECTIVE !?

Es ist an der Zeit digitale Malerei auf unseren Bildschirmen präsenter zu machen.

IT IS TIME TO MAKE DIGITAL PAINTING MORE PRESENT ON OUR SCREENS.


G O N G H O N G . H U A N G

Meine Malerei bezieht sich nicht auf irgendein Konzept oder Objekt. Sie beinhaltet auch keine Emotion. Was mich fasziniert, ist, wie sich verschiedene Materialien während des Malprozesses entwickeln. In einer digitalen Arbeit ist die Malerei vom traditionellen Medium – dem Material – losgelöst. Malerei jeglicher Art deutet auf eine virtuelle Oberfläche hin. Ich muss die Grenze und die Bedeutung der Malerei neu überdenken, neu bewerten und neu definieren.

MY PAINTING DOES NOT REFER TO ANY CONCEPT OR OBJECT. NOR DOES IT INVOLVE ANY EMOTION. WHAT FASCINATES ME IS HOW DIVERSE MATERIALS EVOLVE DURING THE PAINTING PROCESS. IN A DIGITAL WORK, PAINTING IS DETACHED FROM THE TRADITIONAL MEDIA – MATERIAL. PAINTING OF EVERY KIND INDICATES A VIRTUAL SURFACE. I HAVE TO RETHINK THE BOUNDARY AND MEANING OF PAINTING AND REDEFINE ITS VALUE JUDGEMENT.


D E N E F . H U V A J

Dies ist eine kurze Winter-Anthologie, die 2014 gesammelt wurde, als die Künstlerin ihr Land nach Krieg und Embargo wieder besuchte. Sie porträtiert den Wiederaufbau Abchasiens, die Geschichten seiner Menschen und Kultur.

THIS IS A SHORT WINTER ANTHOLOGY, WHICH WAS GATHERED IN 2014 ONWARD WHEN THE ARTIST VISITED HER COUNTRY AFTER THE WAR AND EMBARGO, PORTRAYED THE RE-BUILDING OF ABKHAZIA, ITS PEOPLE’S STORIES AND ITS CULTURE.


O L E K S I Y . K O V A L

G R A C I A . K H O U W :
Als wir uns das letzte Mal trafen, habe ich vergessen, Sie zu fragen:
Was bedeuten diese Zahlen?
Wie sind Sie auf diese Zahlen gekommen?
Warum sind sie handgeschrieben (und nicht getippt)?

G R A C I A . K H O U W :
LAST TIME WE MET I FORGOT TO ASK YOU:
WHAT DO THESE NUMBERS MEAN?
HOW DID YOU GET THESE NUMBERS?
WHY ARE THEY HAND WRITTEN (AND NOT IN TYPE)?

O L E K S I Y . K O V A L :
Nun, Zahlen bedeuten Zahlen, die Zahl eins bedeutet eins, die Zahl zwei bedeutet zwei, die Zahl drei bedeutet drei und so weiter.
Sie entstehen während ich male.
Ich bringe die kleinste Größe der Farbe auf eine Fläche an und bekomme eins, ich bringe die größte an und bekomme acht.
Ich bin Maler, ich male, ich schreibe nicht, deshalb sind sie nicht getippt.

O L E K S I Y . K O V A L :
WELL NUMBERS MEAN NUMBERS, LIKE NUMBER ONE MEANS ONE, NUMBER TWO MEANS TWO, NUMBER THREE MEANS THREE AND SO ON.
I GET THEM WHILE PAINTING.
I PUT THE SMALLEST SIZE OF PAINT ON A SURFACE AND GET ONE, I PUT THE BIGGEST AND GET EIGHT.
I AM PAINTER, I PAINT, I DON’T TYPE, THAT IS WHY THEY ARE NOT IN TYPE.


E R D E M . V A R O L

RASTGELE ISTANBUL
Als Künstler ist meine größte Inspiration Istanbul. Istanbul ist eine Stadt mit verschiedenen Geschichten, die an jeder Ecke auftauchen. Selbst wenn ich in andere Städte reise, ertappe ich mich dabei, dass ich Fotos mache, die von Istanbul beeinflusst sind. Und im Laufe der Jahre glaube ich, dass ich der Stadt, in der ich lebe, immer ähnlicher werde. Eingeklemmt sein zwischen Ost und West, Moderne und Tradition, Menschenmassen und sich selbst… Immer in Bewegung und gleichzeitig unbeweglich…
Diese Bilder sind das Ergebnis meiner täglichen zufälligen Begegnungen mit Istanbul, geprägt von den Emotionen, die dabei entstehen. Deshalb möchte ich, dass andere diese Bilder als Dokumente sehen, die Hinweise auf meine Wahrnehmung, mein Muskelgedächtnis und meine Fehler enthalten.

* Rastgele: (1) Zufällig, beiläufig, auf gut Glück (2) Diese Redewendung sagt man zu Menschen, die gerade fischen, jagen oder ernten wollen, um ihnen viel Glück zu wünschen.

RASTGELE ISTANBUL
AS AN ARTIST, MY BIGGEST INSPIRATION IS ISTANBUL. ISTANBUL IS A CITY WITH DIFFERENT STORIES POPPING UP ON EVERY CORNER. EVEN WHEN I TRAVEL TO OTHER CITIES, I FIND MYSELF TAKING PHOTOGRAPHS INFLUENCED BY ISTANBUL. AND AS YEARS GO BY, I THINK I AM BEGINNING TO RESEMBLE THE CITY WHERE I LIVE. BEING STUCK BETWEEN EAST AND WEST, MODERNITY AND TRADITION, CROWDS AND ONE’S SELF… ALWAYS ON THE MOVE BUT AT THE SAME TIME IMMOVABLE…
THESE PICTURES ARE THE RESULTS OF MY EVERYDAY RANDOM ENCOUNTERS WITH ISTANBUL AND SHAPED BY THE EMOTIONS THAT ARISE THROUGH THIS PROCESS. THEREFORE, I WANT OTHERS TO SEE THESE PICTURES AS DOCUMENTS THAT HOLD CLUES INTO MY PERCEPTION, MUSCLE MEMORY, AND ERRORS.

* RASTGELE: (1) RANDOM, CASUALLY, HIT OR MISS (2) THIS PHRASE IS SAID TO PEOPLE WHO ARE JUST ABOUT TO FISH, HUNT OR HARVEST IN ORDER TO WISH THEM GOOD LUCK.


V E R O N I K A . W E N G E R

Gebrochener Bildschirm oder digitale Zeichnung?

BROKEN SCREEN OR DIGITAL DRAWING?

Für jeden Betrachter ist es eine Herausforderung , mit einer Linie auf Papier umzugehen, einer Linie oder einem Strich auf Papier. Aber er spürt das Papier, das Material, die von Hand angebrachte Zeichnung. Die Zeichnung ist Teil der realen materiellen Welt und kommuniziert mit ihm. Die Linie zieht die Aufmerksamkeit auf die Leere des Blattes und zugleich auf die Fülle des Fehlenden.

FOR EVERY VIEWER IT IS A CHALLENGE TO DEAL WITH A LINE ON PAPER, A LINE OR A STROKE ON PAPER. BUT HE FEELS THE PAPER, THE MATERIAL, THE DRAWING APPLIED BY HAND. THE DRAWING IS PART OF THE REAL MATERIAL WORLD AND COMMUNICATES WITH HIM. THE LINE DRAWS ATTENTION TO THE EMPTINESS OF THE SHEET AND AT THE SAME TIME TO THE FULLNESS OF WHAT IS MISSING.

Ich ziehe eine Linie auf dem Bildschirm. Was macht es zu einer anderen Erfahrung, eine Linie auf einem Bildschirm zu sehen? Warum vermuten manche Betrachter der Bildschirm sei gebrochen? Liegt es an der Sehgewohnheit, auf Bildschirmen Bilder und Geschichten zu erwarten? Liegt es daran, dass unsere Aufmerksamkeit auf Inhalt und Informationen gerichtet ist.

I DRAW A LINE ON THE SCREEN. WHAT MAKES SEEING A LINE ON A SCREEN A DIFFERENT EXPERIENCE? WHY DO SOME VIEWERS ASSUME THE SCREEN IS BROKEN? IS IT BECAUSE OF THE VIEWING HABIT OF EXPECTING IMAGES AND STORIES ON SCREENS? IS IT BECAUSE OUR ATTENTION IS FOCUSED ON CONTENT AND INFORMATION.

Die Linie wird nicht als ein Element einer Zeichnung wahrgenommen, sondern als technischer Defekt. Die digitale Linie lenkt die Aufmerksamkeit auf den Bildschirm als Medium, das uns zwingt Formen zu finden. Und so wird die Linie zur digitalen Zeichnung.

THE LINE IS NOT PERCEIVED AS AN ELEMENT OF A DRAWING, BUT AS A TECHNICAL DEFECT. THE DIGITAL LINE DRAWS ATTENTION TO THE SCREEN AS A MEDIUM THAT FORCES US TO FIND SHAPES. AND SO THE LINE BECOMES A DIGITAL DRAWING.